Rundschreiben 13/2003


Sehr geehrte Damen und Herren,

das renommierte Kölner Büro für Faunistik hat eine naturschutzfachliche Bewertung der FFH-Gebietstranche 3 des Landes Schleswig-Holstein vorgenommen. Wir fügen Ihnen einen Abdruck des Gutachtens als Anlage bei. Das Gutachten kommt zu Ergebnissen, die von großer Bedeutung für die laufende FFH-Diskussion sind.

  1. Acht Gebiete der vom Land vorgelegten Nachmeldetranche sind vollständig nicht mit darauf gerichteten Forderungen der EU-Kommission gerechtfertigt. Dies betrifft u.a. das hoch umstrittene Gebiet "Erweiterung Lauenburger Elbvorland".

  2. 40 weitere Gebietsvorschläge sind teilweise nicht mit Nachforderungen der EU-Kommission gerechtfertigt. Hier bezieht die Abgrenzung Flächen ein, die nicht einbezogen werden müssen.

  3. Für eine Reihe von weiteren Gebietsvorschlägen weist das Gutachten großen Beurteilungsspielraum nach. Hier hat die EU-Kommission lediglich Prüfungen, nicht aber Nachmeldungen mit der Formulierung gefordert "Germany should be asked to propose more sites".

  4. Insbesondere im Wald sind mit dem Lebensraumtyp Waldmeister-Buchenwald (9130) erheblich mehr Flächen vom Land in die Nachmeldetranche aufgenommen worden, als dies von der Europäischen Kommission gefordert wurde.

  5. Mit der vorgelegten Tranche würde das Bundesland Schleswig-Holstein alleine die Hälfte des vom Bundesamt für Naturschutz geschätzten bundesweiten Nachmeldebedarfes decken.

Das Gutachten dürfte eine große Rolle in der derzeitigen landespolitischen Diskussion spielen. Die Mitgliedsverbände werden gebeten, davon regen Gebrauch zu machen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Dr. Giesen

Anlage


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